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Finanzminister Hartwig Löger bei der Ministerinnen- und Ministerkonferenz der Weltbankgruppe
Finanzminister Hartwig Löger bei der Ministerinnen- und Ministerkonferenz der Weltbankgruppe
The World Bank / Philipp Enders

Ministerinnen- und Ministerkonferenz der Weltbankgruppe zum Thema „Hochwertige Finanzinformationen und wirtschaftliche Integration“

Veröffentlicht am 27. Nov. 16:00

Hochrangige Vertreterinnen und Vertreter verpflichten sich, hochwertige Finanzinformationen zu entwickeln, um die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben

Rund 300 Delegierte, darunter auch Finanzministerinnen und ‑minister, hochrangige Regierungssachverständige und Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, berufsspezifischen und akademischen Gemeinschaften kamen am 27. November 2018 zusammen, um über die Rolle von Finanzinformation bei der Unterstützung der Wirtschaftsentwicklung, der regionalen und globalen Integration von Volkswirtschaften und der Konvergenz der Einkommensniveaus und der Lebensstandards von ärmeren und wohlhabenderen Ländern zu diskutieren. Die Veranstaltung fand unter der Schirmherrschaft des österreichischen Vorsitzes im Rat der Europäischen Union statt und wurde vom Zentrum für die Reform der Finanzberichterstattung (Centre for Financial Reporting Reform, CFRR)* der Weltbank organisiert.

Der österreichische Finanzminister Hartwig Löger wandte sich im Namen des österreichischen EU‑Ratsvorsitzes an die Zuhörerschaft und erklärte:

„Als langjähriger Partner des CFRR ist die österreichische Regierung hocherfreut über das starke Interesse und das kontinuierliche Engagement der heute vertretenen Länder, die Reform der Finanzberichterstattungssysteme in ihren öffentlichen wie privaten Sektoren zu vollenden. Das österreichische Finanzministerium trägt dazu bei, die Vertiefung der Integration mit unseren Nachbarn voranzutreiben, indem es ausgewählte Programme der Weltbankgruppe, die ihren Schwerpunkt auf die ECA-Region und insbesondere auf den Westbalkan legen, unterstützt.“

Cyril Muller, Weltbank-Vizepräsident der Region Europa und Zentralasien, fügte hinzu:

„Die Europäische Union bietet schlagkräftige Beispiele dafür, wie wirtschaftliche Integration dazu beitragen kann, Wachstum in ärmeren und jüngeren Mitgliedstaaten anzukurbeln. Während Integration diesen Ländern helfen kann, ihr Einkommensniveau und ihren Lebensstandard zu steigern, erfolgt eine Konvergenz mit den reicheren Volkswirtschaften nicht automatisch. Politische Entscheidungsträgerinnen und ‑träger müssen ihre Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen für den Wettbewerb ausrüsten, indem sie transparente und wirksame öffentliche Initiativen bereitstellen, um Fähigkeiten zu entwickeln und Wettbewerbsfähigkeit aufzubauen. Qualitative hochwertige Finanzinformationen für den öffentlichen und privaten Sektor können Regierungen dabei helfen, diese Initiativen verantwortlich und effizient umzusetzen und gleichzeitig den Zugang zu Finanzen zu verbessern.”

Die Konferenzteilnehmerinnen und ‑teilnehmer diskutierten, wie Länder das Vertrauen ihrer Bürgerinnen und Bürger gewinnen können, indem sie ihre Institutionen stärken und ein Regelungsumfeld schaffen, das fairen und offenen Wettbewerb erleichtert, übermäßige Belastungen für Unternehmen – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen – reduziert, den Zugang zu Finanzen vereinfacht und die benötigten öffentlichen Dienstleistungen effizient erbringt. Wirksames Finanzmanagement und eine verantwortungsvolle Verwaltung sowohl des privaten als auch des öffentlichen Sektors kann zur Verbesserung von Transparenz, Verantwortlichkeit und Vertrauenswürdigkeit der Institutionen beitragen. 

Die politischen Entscheidungsträgerinnen und ‑träger sind sich der Rolle wohl bewusst, die sie bei der Annahme und Umsetzung von Rechtsrahmen und Regelungen spielen. Eine hochrangige Paneldiskussion, an der die Finanzminister des Kosovo und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien teilnahmen, bestätigte die wichtigsten Botschaften der Konferenz und erörterte spezifische bereits eingeleitete Initiativen.

Bedri Hamza, Finanzminister des Kosovo, ging auf die jüngsten Erfahrungen seines Landes ein und sagte:

„Die Neufassung des Gesetzes zur Rechnungslegung, Rechnungsprüfung und Finanzberichterstattung auf eine Weise, die auch das lokale Umfeld und die lokalen Bedingungen widerspiegelt, stellte für den Kosovo einen großen Erfolg dar, und es gibt laufende Bemühungen, die Kapazitäten der Aufsichtsbehörde des Kosovo zu stärken und ein Qualitätssicherungssystem einzurichten.“

Dragan Tevdovski, Finanzminister der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, unterstrich:

„Das Land hat ein neues Rechnungsprüfungsgesetz verabschiedet durch das ein Fachinstitut für Abschlussprüfer eingerichtet wurde. Ferner hat es ein Qualitätssicherungssystem für den Beruf des Rechnungsprüfers auf den Weg gebracht. Beide Maßnahmen können als hervorragende Erfolge betrachtet werden. Laufende Änderungen des Gesetzes über die Leistung von Rechnungslegungsdienstleistungen und Arbeiten zur Stärkung der Kapazitäten des Rechnungsprüfer- und Abschlussprüfer-Instituts haben einen hohen Stellenwert in unserem Schwerpunktprogramm mit der Absicht, die Qualität von Finanzdaten in unserem Land entscheidend zu verbessern.“

Diskutiert wurden außerdem die Auswirkungen der digitalen Innovation auf die Generierung, Verbreitung, Überprüfung und Nutzung von Finanzdaten, neue Möglichkeiten, die Transparenz und Verantwortlichkeit im öffentlichen und privaten Sektor und die Rolle der internationalen Standards bei der wirtschaftlichen und finanziellen Integration. 

 

*Die Veranstaltung wurde organisiert als Teil der Programme Public-Sector Accounting and Reporting (PULSAR), Road to Europe: Program of Accounting Reform and Institutional Strengthening (EU-REPARIS) und Strengthening Auditing and Reporting in the Countries of the Eastern Partnership (STAREP). Diese Programme werden von der Europäischen Union, der Austrian Development Agency, dem Bundesministerium für Finanzen und dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO unterstützt. Die Unterstützung der regionalen Programme verstärkte die Finanzberichterstattungspraktiken im öffentlichen und privaten Sektor, am Westbalkan und in den Ländern der Östlichen Partnerschaft. Die Ministerinnen- und Ministerkonferenz fand einen Tag nach einem Workshop statt, bei dem Vertreterinnen und Vertreter des Westbalkans und Osteuropas den Fortschritt der Reform und gewonnene Erkenntnisse im Bereich der Finanzberichterstattung diskutieren konnten. 

 

Weitere Informationen zu diesem Event finden Sie auf der Veranstaltungsseite

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Rückfragehinweis

Bundesministerium für Finanzen
Pressesprecher des Bundesministers
Christoph Breinschmid
+43 1 514 33-500005
christoph.breinschmid@bmf.gv.at

 

Wiener Büro der Weltbank
Zentrum für die Reform der Finanzberichterstattung (CFRR)
Senior Operations Officer
Reinhard Haslinger
+43 1 2170-711
rhaslinger@worldbank.org